Unter dem Leitthema „Psyche – Mensch – Gesellschaft“ hat der DGPPN Kongress 2016 zu einer umfassenden Standortbestimmung des Fachgebietes angesetzt. Die Kongresseröffnung ist jetzt als Videoclip verfügbar.
DGPPN Präsidentin Iris Hauth sprach in ihrem Eröffnungsvortrag über die Auswirkungen aktueller nationaler und globaler Trends auf die psychische Gesundheit der Menschen und zeigte auf, mit welchen Herausforderungen das Fachgebiet dabei konfrontiert ist. Angesprochene Themenfelder umfassten Globalisierung und Migration, die Digitalisierung mit ihren Auswirkungen auf die Arbeitswelt und das Gesundheitswesen – Stichwort E-Health –, den demographischen Wandel, den ärztlichen Nachwuchs sowie die ambulante und stationäre Versorgung und die Forschungsstrukturen in Deutschland. Annette Widmann-Mauz, Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, ging in ihrem Grußwort ganz konkret auf die aktuelle Versorgungslage von Menschen mit psychischen Erkrankungen ein.
Mit dem Philosophen und Psychiater Thomas Fuchs aus Heidelberg sprach in der Eröffnungsveranstaltung ein profilierter Vertreter der Neurophilosophie. Fuchs warnte davor, psychische Erkrankungen angesichts der beeindruckenden Fortschritte neurowissenschaftlicher Grundlagenforschung zunehmend isoliert von den Beziehungen des Patienten zu seiner Umwelt zu betrachten. Die Psychiatrie müsse ein integratives Rahmenmodell finden, das auch der Bedeutung der Subjektivität und Intersubjektivität für die Krankheit Rechnung trage. Gerade die Vielfältigkeit der verschiedenen Ansätze mache die Lebendigkeit und den Reichtum der Psychiatrie aus und entspreche auch ihrem Gegenstand, nämlich dem psychisch kranken Menschen in seiner Komplexität.
Abgerundet wurde die Eröffnungsveranstaltung vom Auftritt der Big Band Flintstones. Unter der Leitung von Daniel Busch spielten sich die Feuersteine durch die verschiedenen Stilrichtungen des klassischen Big Band Repertoires.